08. März 2020

Sigistal – Schobertal – Wassertal

Der Weltcup-Zirkus ist nach Kvitfell weitergezogen, es kehrt wieder Ruhe ein ins Stodertal. Für uns umso mehr, nachdem wir die klassische Route von der Baumschlagerreith ins Sigistal vor der Poppenalm verlassen und in die Westrinne des Schneeschlitzspitz einsteigen.
Ganz so ruhig ist es dennoch nicht, Lawinen donnern in die Südabbrüche von Hebenkas, Kraxenberg und Brieglersberg. Ein ständiges Abchecken der eigenen Gefahrensituation ist also angebracht. Und die Steine der frisch überschneiten Schottermoräne klappern ständig an den Schi, die Abfahrt verheißt nichts Gutes.

Mit Beginn der Rinne wird es steiler und enger, auch der Schnee nimmt zu. Die Felsformationen versprühen Dolomitencharakter, da braucht man in Zeiten von Corona nicht nach Italien fahren.
Bei 1850m ist das Spitzkehrenmassaker zu Ende, über uns nur mehr senkrechter Fels. Von hier hat man einen tollen Überblick über die ganzen Frühjahrstouren im Stodertal: Turmtal, Wassertal, Schobertal, Sigistal…

Vor der Abfahrt plötzlich Nervosität. Wer zieht die erste Line in den schmalen Powderhang. Die Frauen werfen den heute stattfindenden Weltfrauentag in die Verhandlungen, Die Spurer haben auch immer ein unausgesprochenes Anrecht auf die erste Spur. Nur so viel, der Gender-Gap bleibt beim Powdern aufrecht!

Nach neun Spuren war die Rinne total durchwühlt und im unteren Bereich konnten wir durch geschickte Linienwahl im Wald materialschonend bis zur Forststraße abfahren.

Die fehlende Sonnenbestrahlung holten wir bei einer doppelten Einkehr in der Baumschlagerreith und im Cafe Fleischerei nach.

Robert Mair

9 Teilnehmer