06. April 2019
Ein Flughund in der Hasenbergrinne.
Auf den, in meinem letzten Herbstbericht beschriebenem Sommer der Möglichkeiten, folgte also der schneereiche Winter der Möglichkeiten.
Die letzte Vereinstour stand an und wir beschlossen eine dieser Möglichkeiten zu wagen.
Immer wenn wir in unserem Stammcafe in Spital am Pyhrn saßen und genüsslich an unserer Cremeschnitte herumkauten, fiel unser Blick auf das spinnenähnliche Rinnensystem, welches vom Pyhrgasgipfel direkt auf die Tortenvitrine zuläuft.
Meistens kam dann undeutliches Gebrabbel wie: „Schaut steil aus, aber irgendwann müssen wir das einmal fahren“.
Da man ja nichts aufschieben soll, war es diesmal so weit. Das Beraten über die beste ( Firn ) Abfahrtszeit bedurfte einiger Telefonate und nach einigen Absagen kamen wir zu einem Ergebnis.
Morgens um 8.00 Uhr war der Schnee noch eiskalt und hart. Harscheisen aufziehen und weiter gehts.
Die noch im Winterschlaf befindliche Hofalmhütte ruhte in Frieden. Am Grat angelangt war der tragfähige Harschdeckel ideal um mit den Skiern auf dem Rucksack weiter zu steigen. Da der Himmel rings um uns voller Wolken war hatten wir es nicht eilig. Fotografierend und in guter Stimmung erreichten wir den Gipfel des Gr. Pyhrgas.
Am Gipfel war bereits ein Tourengeher mit seinem Hund. Wir wechselten mit beiden einige Worte und konnten staunend zusehen wie er bedächtig einen leichten Gleitschirm auspackte, sich seinen Hund umschnallte und ins Tal glitt.
So schnell sollte es bei uns nicht gehen. Wir genossen die beeindruckende Aussicht und die nun stärker werdenden Sonnenstrahlen.
Nach 1,5 Std. Wartezeit lockte uns die Aussicht auf eine Firnabfahrt und die Tortenvitrine ins Tal.
Und die Hasenbergrinne zeigte uns das Hasenfüsse in ihr nichts verloren haben. Aber ist man ihr gewachsen, belohnt sie einen mit einem alpinen und beeindruckenden Abfahrtserlebnis.
Es ging vom Winter in den Frühling und man dachte sich, ob das wohl die letzte Skitour war.
Vielleicht schon, wenn da nicht noch die eine „Möglichkeit“ wäre.
Helmut Ecker