Auf Skitour mit Old Shatterhand
Es ist ja egal welche Tour man unternimmt, das perfekte Ende ist eigentlich immer das selbe.
Die Zutaten, ihr könnt es euch merken sind: Zufriedene und erschöpfte Teilnehmer, eine Bank in der Sonne, ein kleines Bier (am besten Freibier), und ein Blick auf eine zu Fleisch gewordene Alpenansicht (Dachsteinblick).

Der Beginn gestaltet sich oft ein wenig komplizierter. Um es ein bisschen zu vereinfachen rief ich meinen Gosauer Freund aus alten Tagen um Rat an. Und da einem Freunde auch manchmal helfen, beschloss er sich uns anzuschliessen, um uns den Fährtenleser zu spielen. Wir standen aber trotzdem im Morgengrauen ratlos vor dem Amphitheater des Zackengebirges und überlegten mit ihm, welche Rinne wir auswählen. Es galt zwischen „geht sicher“ und „geht vielleicht“ abzuwägen.

Unsere Wahl fiel auf „ geht wahrscheinlich nicht“ und so maschierten wir Richtung Mandlkogelrinne. Da sich auch nach kurzer Zeit die Sonne zeigte, waren wir guter Dinge und bald in Sichtweite unserer Rinne. Der Scout suchte Blickkontakt und wir begannen die Situation zu bewerten.
Die Wände und Türme der Schlucht waren noch mit Schnee gefüllt und die imposanten Wechten warteten wie gespannte Mausefallen auf uns. Trotz der hohen Temperaturen war die Rinne noch hart gefroren. Nach kurzem Wortwechsel wurde Plan B geboren. Wir stiegen eine kleine Rinne auf, in welcher der Schnee von der Sonne schon sehr aufgeweicht war, sie sollte uns ins Weitkar bringen. Oben angelangt standen wir vor einer 35 Grad steilen und auf dieser Seite wieder gefrorenen Rinne.


Wir begannen also vorsichtig abzugleiten, ähnlich wie gut abgehangener Parmesan auf einer Edelstahlreibe. Aber nach einer Weile zaghaftem Rascheln und Reiben wagten wir dann doch ein paar mutige Schwünge und kamen glücklich im Kar an.


Dort angelangt verweigerten wir jeden Umweg und stiegen gleich direkt über die SO- Rinne auf den Strichkogel. Die Schneequalität der Abfahrt war zwar vornehm gesagt bescheiden, aber mit diesen Teilnehmern war die Tour wirklich eine Gaudi.

Helmut Ecker