18. -19. März 2023

Firntouren im Toten Gebirge haben einen Haken: die besten Flanken sind als Tagestour für „Normalsterbliche“ kaum machbar. Zu abgelegen sind Gipfel wie Hochmölbing oder Almkogl. Nimmt man sich 2 Tage Zeit, sieht es schon besser aus.
Die Hochmölbinghütte ist eine alpine Unterkunft, die sich in vielen Jahrzehnten kaum verändert und sich dem Aufrüstungswahn verwehrt hat. Anstelle von Duschen wird hier Wert auf Gemütlichkeit und guter Hausmannskost gelegt.
Die Anreise mit dem Zug sowie Aufstieg über die Wurzeralm und Abfahrt am nächsten Tag über das Sigistal wurde nach einer Probetour aufgrund der geringen Schneelage verworfen. 2 Busse, einer von den Kirchwegers, einer von der Gemeinde Thalheim ermöglichten dennoch eine angemessen klimafreundliche Anreise.
Wir wählten den kürzesten Anstieg über Wörschach. Beim Parkplatz auf 1200m Höhe war von Schnee noch keine Spur und wir schnallten die Schier auf den Rucksack. Umso überraschter waren wir, als sich bereits nach der ersten Kurve auf der Forststraße eine Schneedecke präsentierte. Mit ein paar Unterbrechungen erfolgte der Anstieg zur Hütte in Folge über den Grazer Steig auf Schiern.

Kurz vor der Hütte, diese schon vor Augen, hatte Jutta die sehr naheliegende Idee, noch einen Abstecher auf den Reidling zu machen. Und – siehe da – Temperaturprognosen von über 20° zum Trotz, fanden wir Pulverbedingungen auf der großzügigen Reidlingnordseite vor. Ermutigt durch diese erste Abfahrt und nach einer Empfehlung vom Wirt entschieden wir uns noch für den Aufstieg aufs Sumpereck und die Abfahrt in den Grimmingboden, wieder bei erstaunlich guten Pulverbedingungen.

Am nächsten Tag war alles angerichtet für feinste Firnabfahrten, zuerst über die Ostseite des Kleinmölbings, dann die Südflanke des Mittermölbings.

Bei der Abfahrt ins Tal sah man, wie die Frühlingssonne unaufhaltsam an der Schneedecke knabberte, der Grazer Steig war gerade noch auf einem schmalen Schneeband passierbar, was eine gewagte Schussfahrt zur Folge hatte.
Auf der Nachhausefahrt entstanden bereits Pläne, welche Destinationen im Toten Gebirge das nächste Jahr angesteuert werden könnte, dann hoffentlich wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Teilnehmer: Regina&Karli Kirchweger, Gislind Berger, Franz Mayr, Stefan Mair, Markus Trappmair, Anne Alpmann, Fabian Speichert, Paul Harrant, Christian Grubmair, Charly, Jakob, Jutta,
Geri Zauner