Wie auch schon die letzten Male fand sich für unsere Wochenendschitour mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein buntes Häufchen lustiger Leute ein, die Abenteuergeist in sich haben und vor nichts zurückschrecken.

Normalerweise müsste der Artikel damit beginnen, dass wir ungemeines Glück mit dem Wetter hatten, kein Wölkchen den Himmel trübte und die Sonne jeden Tag 12 Stunden auf uns niederprasselte. Das war zwar genau so, aber eben auch schon die 6 Wochen davor und so war die Wertschätzung eine gar nicht so große.

Wir trafen uns Samstag zu siebt – ein paar positive Coronatests hatten uns kurzfristig noch reduziert – um halb 8 am Bahnhof Wels und fuhren mit dem Direktzug in 2 Stunden 20 nach Mitterndorf und von dort mit dem Bus auf die Tauplitzalm. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei unserer Unterkunft, dem Linzer Tauplitzhaus ging es zu bereits fortgeschrittener Stunde auf den Hausberg, dem großen Tragl. Da allesamt gute Schifahrer waren, wagten wir die Abfahrt durch den Geisterwald ins Öderntal. Nach 750Hm Aufstieg und 1200Hm Abfahrt mussten wir noch einmal 450Hm zum Tauplitzplateau aufsteigen. Der Geisterwald hat seinen Namen von mächtigen Felsbrocken, die es irgendwann über die Traweng-Nordwand runtergespült hat.

Der Sonntag begann mit den obligatorischen Winter- Sommerzeitdiskussionen. Uhr vor- oder zurückstellen, Frühstück um halb 8, aber was jetzt, alte Zeit oder neue? Wie auch immer – Stress hatten wir keinen, die vorhergesagten Temperaturen waren nicht so hoch, dass man Angst haben musste, schon am Vormittag im Sumpf zu versinken. Nach der Überquerung von 3 Seen wurden wir der imposanten Almkogel-Südwestflanke gewahr, dem berggewordenen Traum einer Frühjahrs-Firnabfahrt. Aber nicht nur die Flanke gab was her, auch der Gipfel bietet eine einzigartige Aussicht auf einen großen Teil des Toten Gebirges, ebenso wie auf das Dachsteinmassiv.

Die Abfahrt entsprach den Erwartungen, weitere 1000Hm durch das Sigistal sollten nach einem kurzen Gegenanstieg folgen.

Die Tour dauerte mit ihren fast 20km dann doch etwas länger als erwartet, sodass wir den anvisierten Bus um 16:06h der uns zum Bahnhof Hinterstoder bringen sollte nicht erreichten. Gekommen wäre er aber ohnehin nicht – man muss beim Busunternehmen nämlich anrufen, damit er überhaupt zur Baumschlagerreit fährt. Aber halb so schlimm. Die Einkehr beim Wirten in der Baumschlagerreit war aber kein Fehler und eine Stunde später ging der nächste Bus in Richtung Bahnhof.


Der Zug nach Linz war unerwartet voll und so mischten wir uns unter Schüler, Studenten, die nach Wien fuhren und diverses Bergsteigervolk.
Im Wels schließlich trennten sich unsere Wege, wir verteilten uns von Neumarkt, Thalheim bis Wien.


Ein Dank an alle, die sich vor dem Zugfahren nicht fürchten! Klass wars!

Teilnehmer: Regina, Benedikt, Stefan, Christian, Wolfgang, Jutta (und ich)