22. bis 26. Juli 2020

Die diesjährige Wanderung setzte dort an, wo wir die Tour vor 2 Jahren beendet hatten: Bei der Preintaler Hütte inmitten des Schladminger Höhenwegs. Damals mussten wir die Tour einen Tag früher abbrechen, als eine Schlechtwetterfront über uns hereinbrach.

Auch diesmal sorgte das Wetter mit labilen Luftmassen und prognostizierten Gewitter schon um die Mittagszeit für Spannung. Die Devise lautete: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Doch bereits am Anreisetag erfüllte sich die Prognose nicht. Anstelle von Schauern stiegen wir bei bestem Wetter durch die spektakuläre Riesachklamm, badeten im 13° kalten Riesachsee und erreichten unversehrt die Preintaler Hütte.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit Regen und der Hüttenwirt meinte, das Wetter würde tagsüber noch schlechter. Als wir gefrühstückt hatten, kamen gerade 2 Wanderer durchnässt und entmutigt zurück zur Hütte, als sie die nächste Etappe in Angriff nehmen wollten. Vor uns stand mit 6 Stunden und 1000 Höhenmetern die längste Tagesetappe und guter Rat war entsprechend teuer. In einer Regenpause versuchten wir schließlich unser Glück und starteten los. Nach einer Viertelstunde schüttete es wie aus Kübeln und Material und Moral standen auf dem Prüfstand. Wir entschieden uns weiterzugehen und wurden belohnt. Nach und nach hörte es auf zu regnen, die Sonne kam zum Vorschein und wir erreichten, vorbei an den Klafferkesseln und dem 2618m hohen Greifenstein bei strahlendem Sonnenschein die Gollinghütte. Dies sollte auch die einzige Etappe bleiben, auf der es uns einwaschelte.

Über den beeindruckenden Talgrund am Fuße des Hochgolling ging es zur Gollingscharte, für 4 von uns weitere 600Hm auf den Gipfel und über Schneefelder zur Keinprechthütte. Kaum hatten wir diese erreicht, setzte starker Regen ein, der bis in die Morgenstunden anhielt.

Gezeichnet von den nächtlichen Ereignissen hüllten sich die umliegenden Berggipfel in tiefhängende Wolken, sodass wir uns für die Variante talauswärts über den Duisitzkarsee entschieden, dem laut Beschreibung des lokalen Tourismusverbandes schönstem Bergsee der Alpen. Und siehe da, er hielt sein Versprechen und präsentierte sich wie aus einem Werbespot für Urlaub in Österreich.

Nach 4 Tagen gefüllt mit Eindrücken von kargen Bergflanken, tiefblauen Seen, Wasserfällen und üppiger Vegetation erreichten wir die Giglachseehütte, am Ende des gleichnamigen Sees und wähnten sich bei seinem Anblick im schottischen Hochland. An diesem Nachmittag verzogen sich die dunklen Wolken zur Gänze und wir kletterten kurz vor Sonnenuntergang trotz müder Beine auf die Steirische Kalkspitze am Rande der Radstädter Tauern.

Die An- und Abreise erfolgte stressfrei per Bahn und Bus. Lediglich bei der Rückfahrt mit dem Bus zum Schladminger Bahnhof benötigten wir eine „Sonderfahrt“, um den Zug noch zu erwischen. Ein ganz besonderer Dank dem couragierten Busfahrer!

Keine Blöße gaben sich unsere Kids, die nicht nur tapfer durchhielten sondern auch jede Menge Spaß hatten, nicht zuletzt dank der Geschichten von Borolo dem Schwein, enthusiastisch vorgetragen von Otti und Tom.